Angstpatient? Auf dem Zahnarztstuhl eher die Regel als die Ausnahme
Niemand geht gerne zum Zahnarzt und jeder hat seine eigenen Erfahrungen beim Zahnarzt gemacht, – mehr oder weniger gute. Doch warum empfindet eigentlich jeder den Zahnarztbesuch als unangenehm? Welche aktuellen Methoden und Möglichkeiten bestehen um den Zahnarztbesuch doch erträglich zu gestalten? Lesen Sie im Folgenden über die natürliche Zahnarztangst, moderne Methoden zur Schmerzausschaltung und weitere mögliche Vorgehensweisen um sich an den Zahnarztbesuch zu gewöhnen
Teil 1 – Warum geht eigentlich niemand gerne zum Zahnarzt?
Gehst Du gerne zum Zahnarzt? Diese Frage wird wohl kaum jemand mit einem klaren und deutlichen „Ja“ beantworten. In Deutschland sagen acht von zehn Patienten, dass sie ein Angstpatient sind, also mindestens ein Unbehagen empfinden, wenn sie zum Zahnarzt müssen. Bei genauerer Erhebung haben zwei bis drei von ihnen nach psychologischer Definition eine richtige Zahnarztphobie. Das bedeutet, dass Sie es trotzSchmerzen vermeiden zum Zahnarzt zu gehen, bis es wirklich gar nicht mehr geht.
Doch was sind die Gründe für diese Ängste und die generelle Beklommenheit der Menschen, wenn es um eine Zahnbehandlung geht? Betrachtet man die Behandlungssituation beim Zahnarzt unter psychologischen Aspekten wird dies schnell klar. In wenigen Worten: die Behandlungssituation appelliert an unsere Fluchtinstinkte, die wir nur mit Hilfe einer Rationalisierung unserer Gedanken abstellen können. Dies kann jeder Mensch, nur jeder Mensch hat auch unterschiedliche Erfahrungen bei Zahnarzt gemacht. Deshalb besteht individuell ein mehr oder weniger großes Vertrauenin die Situation und damit die Fähigkeit sich auf sein rationales Denken zu verlassen. Bei allen Menschen sind Mund und Mundhöhle ein „Intimbereich“.
Auch in der Psychologie ist dieser so definiert. Bei der Zahnarztbehandlung muss der Zahnarzt in diese Intimsphäre vordringen um die Untersuchung oder Behandlung durchzuführen, – eine Situation, die per se als unangenehm empfunden wird..Ein weiterer Faktor ist, dass ein körperlicher Abstand zwischen zwei Personen von unter 80cm entweder als Bedrohung oder als besondere Sympathiebekundung wahrgenommenwird. Deshalb empfinden es auch alle Menschen als unangenehm, wenn ein Fremder einem „zu nahe“ kommt.
Nur bei Freunden, Familie oder Partnern wird es als angenehm empfunden.Zusätzlich können wir als Patient bei der Behandlung nicht zugucken und haben keine Kontrolle darüber, was dort eigentlich geschieht. Gepaart wird dieses Gefühl mit einer liegenden Körperposition mit zwei Menschen (Zahnarzt und Helferin), die sich über uns beugen, – der Fluchtweg erscheint abgeschnitten. All diese Aspekte haben einen Einfluss auf die subjektive Wahrnehmung einer Zahnarztbehandlung, haben aber mit der eigentlichen Zahnbehandlung noch gar nichts zu tun.
Der Patient muss diesen Urinstinkt (Flucht) durch rationales Denken („diese Situation ist zwar unangenehm, aber trotzdem gut für mich“) unterdrücken und sitzen bleiben,- und allein dies ist schon eine Leistung für sich.
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