Parodontitis – was ist das?
Eine Parodontitis ist eine Entzündung des Zahnfleisches und der Verankerungsstrukturen des Zahnes im Kieferknochen. Verursacht wird die Parodontitis durch die im Zahnbelag lebenden Bakterien, die eine Entzündungsreaktion des Körpers auslösen.
In der Regel verläuft die Entzündung chronisch, das heißt lang andauernd, schleichend und dadurch oft unerkannt. Es kommt zu einer Zerstörung des Kieferknochens, die bei ausreichend starker Zerstörung zu Zahnlockerungen und Zahnverlust führt.
Es gibt seltene Formen der Parodontitis, die ohne eine entsprechende Behandlung schon in Jungendjahren und jungen Erwachsenenjahren zu massiver Zerstörung des Zahnhalteapparates führen können.
Nach Erhebungen der letzten deutschen Mundgesundheitsstudie aus dem Jahre 2005 ist die Parodontitis so verbreitet wie kaum eine andere Krankheit des Menschen.
Demnach haben 75% der 41-65 Jährigen und 89% der über 65 Jährigen eine Form von Zahnfleischentzündung.
Neuere wissenschaftliche Studien zeigen immer deutlicher auf, dass die chronischen Entzündungsprozesse des Zahnhalteapparates schwere Beeinträchtigungen der Allgemeingesundheit der Patienten mit sich bringen.
Siehe Artikel: Diabetes und Parodontitis – eine unheilvolle Allianz
Wie stelle ich fest, ob ich Parodontitis habe?
Bei Rauchern ist die Durchblutung des Zahnfleisches verringert, weshalb es selten und auch bei fortgeschrittener Parodontitis zu Zahnfleischbluten kommt.
Häufig wird eine Parodontitis erst erkannt, wenn Zähne locker werden oder Zahnfleischrückgang besteht. Dies sind allerdings schon Zeichen einer fortgeschrittenen Parodontitis, die die Prognose einer erfolgreichen Therapie verschlechtern. Die ersten Anzeichen einer Parodontitis können aber schon viel früher vom Zahnarzt erkannt und behandelt werden
Eine Parodontitis ist im Allgemeinen schwer zu erkennen. In der Regel beginnt sie mit einer oberflächlichen Zahnfleischentzündung (Gingivitis). Hierbei blutet das Zahnfleisch etwas schneller und es kann auch etwas geschwollen sein. Ein weiteres wichtiges Anzeichen sind Beläge und Verfärbungen auf den Zähnen und am Zahnfleisch. Besteht eine Gingivitis lange genug wird sie ohne weitere Veränderung der Anzeichen zu einer tieferen Entzündung des Zahnhalteapparates (Alveolarknochen, parodontales Ligament, Wurzelzement und Zahnfleisch), die zu einer Zerstörung des Kieferknochens führt. Die deutlichsten Anzeichen sind auch bei der Parodontitis ein Zahnfleischbluten, Zahnbeläge und Mundgeruch.