Das Thema des diesjährigen Berliner Zahnärztetages lautete schlicht „Funktionstherapie“. So hatten es sich die Berliner Zahnärzte in einer Befragung gewünscht. Für eine breite Vielfalt sorgten gleich drei wissenschaftliche Tagungsleiter.Der dritte wissenschaftliche Tagungsleiter, Dr. Johannes Heimann, Marburg, stellte in seinem Vortrag den Bezug zur Implantologie her. Er verglich die prothetischen Komplikationsraten bei zahngetragenem Zahnersatz mit implantatgetragenem Zahnersatz. Diese seien bei implantatgetragenem Zahnersatz ungleich höher. „Dies liegt auch daran, dass der Schwellenwert für die Wahrnehmung okklusaler Interferenzen bei einem Implantat deutlich höher ist als bei einem natürlichen Zahn“, erklärte Heimann. Außerdem stellte er die funktionelle Risikoanalyse vor. Mithilfe eines Diagnoseschemas werden die Patienten dabei in die Kategorien „niedriges“, „mittleres“ und „hohes“ funktionelles Risiko eingestuft. „Das funktionelle Risikoprofil bestimmt dann die Materialwahl“, betonte Heimann. „Entsprechend der Risikoanalyse gibt es unterschiedliche Lösungswege bei der Abudmentauswahl und des Kronenmaterials für festsitzende Implantatprothetik. Sein Resümee: „Durch Bestimmung des patientenindividuellen funktionellen Risikoprofils und der patientenindividuellen funktionellen Bewegungsdaten können bei richtiger Materialwahl implantatprothetische Komplikationen reduziert werden.“ Eine Okklusionskontrolle im Recall sei laut Heimann ebenfalls empfehlenswert, um Komplikationen frühzeitig erkennen zu können.
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